Antwort des Innenministeriums NRW wirft Fragen auf – Fanhilfe Münster fordert faktenbasierte Polizeiarbeit

Pressemitteilung: Fanhilfe Münster nimmt Stellung zur Antwort von Innenminister Reul
Vor dem Spiel des SC Preußen Münster beim VfL Bochum sorgte die Polizei für Unverständnis: Sie wollte Preußenfans den Besuch bei ihren Bochumer Freunden verbieten, weil sie das Spiel als „Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko“ einstufte. Die SPD-Landtagsfraktion stellte dazu eine Anfrage an die Landesregierung, die das Innenministerium nun beantwortet hat. Die Antworten werfen jedoch weitere Fragen auf.
Das Innenministerium antwortet, die Polizei Bochum habe die Sicherheitseinstufung vorgenommen. Das Spiel sei aber ohnehin nie als „Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko“ eingestuft worden, sondern als Spiel „mit niedrigem Risiko“, teilt die Polizei Bochum nun überraschend mit. Die Information in den acht Anhörungsschreiben sei nur irrtümlich erfolgt, ebenso wie die spätere Information an die Betroffenen, dass eine Neubewertung stattgefunden habe.
Ein Sprecher der Fanhilfe Münster zeigt sich über die vielen Fehler verwundert: „Die Auskunft des Innenministers wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Es ist erschreckend, wie der Polizei Bochum so viele Fehler passieren können. Wir hoffen, dass eine intensive Nachbereitung stattgefunden hat und die Polizei zukünftig nicht erneut derart leichtfertig die Grundrechte von Fußballfans einschränkt. Denn nach der Antwort bleibt die Frage offen, weshalb die Polizei bei einem Spiel mit niedrigem Risiko Betretungsverbote aussprechen wollte.“
Die Antwort benennt zudem Aspekte, nach denen die Sicherheitseinstufungen vorgenommen werden. Bis auf ein zeitgleich stattfindendes Stadtfest traf keiner der Aspekte für das Spiel zu. Es gibt aber ohnehin keine festgelegten Kriterien für die Sicherheitseinstufungen der Polizeibehörden. Letztlich entscheidet der „zuständige Polizeiführer auf Grundlage der Beurteilung der Lage im Einzelfall“.
„Dieser weite Ermessensspielraum erklärt die oftmals nicht nachvollziehbaren
Sicherheitseinstufungen. So stufte die Polizei Münster etwa in der letzten Saison jedes Spiel mit mehr als 1.000 Gästefans als Rotspiel ein. Es braucht hier ein Umdenken der Polizei, hin zu faktenbasierten Entscheidungen – das erspart den Fans viel Stress und dem Staat viel Geld“, fordert ein Sprecher der Fanhilfe Münster.
Fanhilfe Münster, 01.10.2025





